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Home Orgeln Info Konzerte Geschichte Fotogalerie Anfahrt Rückblick Presse Abteiorganisten Orgelgästebuch CDs Literatur Schon gehört? Organisten Region Impressum Shop Im Folgenden lesen Sie einen kurzen Rückblick über das musikalische Geschehen in Himmerod während der letzten 10 Jahre. Hier finden Sie einige Ausschnitte aus Rezensionen zu den Konzerten in Himmerod.
Trierer Orgelpunkt Sebald-Orgel in Trier |
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Jubiläumsjahr 2003: 850. Todestag von Bernhard von Clairvaux Aus Anlass des 850. Todestages des Hl. Bernhard von Clairvaux gedachten die Mönche der Zisterzienserabtei Himmerod ihres einstigen Gründers in einer Reihe hochkarätiger Veranstaltungen. Neben Symposien und Ausstellungen kam dabei nach zisterziensischer Tradition der Musik eine wesentliche Bedeutung zu. Dass die Werke Bruckners und Wagners sakrale Momente beinhalten, bewies Erwin Horn (Würzburg) mit seinen meisterhaften Transkriptionen. Auch ohne Setzeranlage gelang dem Interpreten eine farblich ebenso nuancierte wie überzeugende Darstellung der Werke. Nicht nur hier zeigte es sich, dass Konzerte ohne die übliche Standardliteratur eine hohe Publikumsattraktivität haben können. Auch das Konzert des Magdeburger Domorganist Barry Jordan, gebürtig aus Südafrika, lockte trotz des anspruchsvollen Programms unter dem Titel „Klang-Raum-Architektur“ viele Interessierte in die abgelegene Abtei. Neben Karg-Elerts „Kathedralfenster“ und Viernes „Cathédrales“ erklang der gesamte Zyklus „Esquisses Byzantines“ von Henri Mulet. Jordan erwies sich dabei als technisch profunder, musikalisch sensibel agierender Interpret. Im Einklang mit der gewaltigen Akustik der Abteikirche entstanden so differenzierte und spannungsgeladene Klanggebilde von großer Dichte. Dass auch Nachwuchstalente ihren berechtigten Platz in der Himmeroder Reihe haben, bewiesen die junge griechische Organistin Eleni Keventsidou, Schülerin des englischen Meisterorganisten Nicolas Kynaston, und der polnische Konzertorganist Krzysztof Ostrowski, der nicht nur mit seinen faszinierenden Improvisationen die romantischen Qualitäten der Klais-Orgel meisterlich auslotete. Mit durchschnittlich 250 Zuhörern waren die Orgelkonzerte wie auch im Vorjahr ausgesprochen gut besucht. Eine ebenfalls erfreuliche Publikumsresonanz bot ein Chorkonzert der Extraklasse mit dem Trinity College Choir aus Cambridge am 6. Juli. Was 28 junge Menschen, allesamt Studierende der Universität von Cambridge, zu leisten vermögen, kam an diesem Sonntagnachmittag für viele der aus nah und fern angereisten Zuhörer einer Offenbarung gleich. Unter der Leitung von Prof. Richard Marlow erklang in einem fast zweistündigen Programm anspruchsvollste A-capella-Literatur von der Renaissance bis zur Moderne. Dieser Chor setzt Maßstäbe. Der Klang ist absolut homogen, die Intonation ohne jeden Makel. Und doch ist all dies nur Mittel zum Zweck. Unmittelbarer kann musikalischer Inhalt nicht erlebt werden, wenn die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme wie hier in den Dienst des Gotteslobes gestellt wird. Musikalischer Höhepunkt des Jahres aber dürfte die erstmals initiierte Zisterziensernacht gewesen sein, die nach der allabendlichen Komplet begann und zu der sich mehr als 1000 Besucher in die Abteikirche drängten. An das Konzert des Bremer Obertonmusikers Reinhard Schimmelpfeng schloss sich unter der Überschrift „Ein Sommernachtstraum“ ein Orgelkonzert mit Prof. Johannes Geffert (Köln) an, in dem vornehmlich Transkriptionen erklangen, so etwa Humperdincks berühmte Engelszene aus seiner Märchenoper „Hänsel und Gretel“ oder Mendelssohns Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“. Nach einer Lichinstallation, die die Fassade der Abteikirche in blaue und rote Farbtöne hüllte, schloss der Abend mit einer Darbietung des „ensemble officium“ (Leitung: Wilfried Rombach). Mit ihrem Programm „Canticum Canticorum“ boten die 12 Sängerinnen und Sänger Gregorianischen Choral der absoluten Spitzenklasse. Im Wechsel mit Texten aus der Feder des Bernhard von Clairvaux, gesprochen von Christian Schuler (Bayerischer Rundfunk), erlebten die Zuhörer ein eindringliches Nachtgebet, mit dem der Abend dann weit nach Mitternacht ausklang. Selten war in Himmerod eine derartig konzentrierte Atmosphäre zu verspüren. Von der Auswahl der eingeladenen Künstler bis hin zur Programmgestaltung war das musikalische Konzept, für das Wolfgang Valerius verantwortlich ist, insgesamt überzeugend und stimmig. Daß selbst ausgefallene Konzeptionen wie etwa das Bruckner-Wagner-Konzert oder die Zisterziensernacht mit mehr als 1000 Zuhörern den Zuspruch der Bevölkerung gefunden haben, ermutigt die Verantwortlichen, auch weiterhin Veranstaltungen fernab ausgetretener Pfade zu wagen – zumal die Orgelkonzerte, die in diesem Jahr allein ca. 2000 Zuhörer anlockten, schon seit Jahren eine überregionale Akzeptanz verzeichnen können. Nicht zuletzt aber war die Konzertreihe 2003 auch aus finanzieller Sicht ein wichtiger Schritt hin zur dringend erforderlichen Orgelrenovierung. Jubiläumsjahr 2002 - 40 Jahre Klais-Orgel Abtei Himmerod - Ein besonderes Jahr war das Jubiläumsjahr zum 40-jährigen Bestehen
der Himmeroder Klais-Orgel in 2002. Mit anspruchsvollen Programmen gastierten
neben den Professoren Craig Cramer (USA), Markus Eichenlaub (Limburg), Eberhard
Lauer (Hamburg) und Johannes Geffert (Köln) der junge Luxemburger Paul
Breisch, Jörg Strodthoff aus Berlin (u.a. mit der Chaconne op. 73 von Karg-Elert)
und Hans-Eberhard Roß aus Memmingen in Himmerod. Ein Höhepunkt der Himmeroder Orgelkonzerte waren die eigentlichen Festkonzerte
zum Jubiläum, die am 25. August mit einem Benefiz-Konzert zugunsten der
Orgel eröffnet wurden. Solistin war die englische Konzertorganistin Jane
Parker-Smith (Foto). Erstmals konnten in diesem Konzert die gut 400 Besucher
das Geschehen am Spieltisch mittels Videoübertragung auf Leinwand verfolgen
(siehe Fotogalerie). Ihr Konzert, in dem Werke von Bach (Brandenburgisches Konzert),
Germani (Toccata), Mendelssohn (Scherzo in der Bearbeitung von Kynaston), Franck
(Prière), Berveiller (Mouvement), Mulet (Rosace) und Jongen (Sonata
Eroica) erklangen, war - trotz gegenteiliger Meinung eines Kritikers - ein höchst
beeindruckendes Plädoyer für die Orgel als Konzertinstrument. Nicht weniger beeindruckend war dann das eigentliche Jubiläumskonzert am
8. September mit David Briggs, dem ehemaligen Kathedralorganisten von Gloucester
(GB), der sich als wahrer Klangmagier erwies. In der „Etude Symphonique“ von
Bossi, Francks „Pièce héroique“, seiner fulminanten Bearbeitung
des Finalsatzes aus Saint-Saëns‘ „Orgel-Symphonie“ und auch seiner Improvisation
bestach er nicht nur mit einer atemberaubenden Technik, sondern auch durch seine
Registrierkunst. Aber auch nach 40 Jahren erwies sich die Orgel als wahres Meisterwerk.
Neben ihren unerschöpflichen Klangmöglichkeiten blieb der Winddruck
trotz geballter Klangmassen, die David Briggs der Orgel immer wieder abverlangte,
stabil – was bei einigen Orgeln dieser Zeit nicht unbedingt immer gegeben ist.
Die Konzertreihe 2001 wurde am 27. Mai vom Brüsseler Kathedralorganisten Jozef Sluys eröffnet. Es folgten Konzerte mit Martin Bambauer (Trier), Otto M. Krämer (Straelen), Roger Fisher (England) u.a. Als Gast aus England war diesmal Charles Matthew an der Klais-Orgel zu hören. Er ist jeweils erster Preisträger der renommierter Orgelwettbewerbe von Budapest (1999) und Haarlem (2001).
Das Bach-Jahr 2000 war geprägt von einer Fülle von Konzerten, die dem großen Thomaskantor gewidmet waren. Und da Bach nun mal als der Orgelkomponist schlechthin gilt, sahen sich nicht wenige Veranstalter verpflichtet, sein gesamtes Orgelschaffen in zyklischer Form aufführen zu lassen. Gewissermaßen als Kontrapunkt zu dieser nicht sonderlich originellen Idee, mit der einst Marcel Dupré in Paris für Aufsehen sorgte, blieben in der Himmeroder Reihe bewusst sämtliche originalen Orgelwerke Bachs ausgespart. Statt dessen wurden gleichermaßen gehaltvolle wie auch originelle Bearbeitungen aus Bachs Instrumental- und Vokalschaffen zu Gehör gebracht, denen dann im Konzert jeweils ein Originalwerk des betreffenden Bearbeiters gegenübergestellt wurde. Mitwirkende dieser Konzertreihe waren u.a. Volker Ellenberger (Bach - Widor), Prof. Jan Valach (Bach - Liszt, Bach – Valach; eigene Komposition zum Bach-Jahr), Eberhard Lauer (Bach - Duruflé) und Jörg Strodthoff (Bach - Karg-Elert). Ein besonderen Aspekt bot das Konzert von Wolfgang Valerius, in dem die Bach-Rezeption in Amerika im Vordergrund stand. Neben Bearbeitungen des legendären Virgil Fox erklangen Werke von Hewitt (The Battle of Trenton für Orgel und Sprecher), Sowerby, Foote und Buck (Variations on The Star Spangled Banner). Fulminanter Abschluss der Reihe war jedoch das Konzert mit Nicolas Kynaston (Foto), der als Gast der rheinland-pfälzischen Orgelfestwochen erstmals in Himmerod zu hören war. In seinem Konzert erklangen ausschließlich Bach-Bearbeitungen von Fernando Germani (Sinfonia zur Kantate 29), Max Reger (u.a. Chromatische Fantasie und Fuge), Harvey Grace sowie die großartige Chaconne d-Moll in der Orgelfassung von Ulisse Matthey.
Ein ganz besonderer Musikgenuss war am 19. September 1999 das Konzert mit Sarah Soularue, in dem das gesamte Orgelwerk von Maurice Duruflé aufgeführt wurde. Die gebürtige Amerikanerin, die kurzfristig für Frédéric Denis eingesprungen war, erwies sich als geradezu prädestiniert hierfür, denn als Schülerin, dann Assistentin und schließlich Amtsnachfolgerin an seiner Organistenstelle in Staint-Etienne-du-Mont in Paris war Frau Solarue natürlich bestens vertraut mit den Kompositionen ihres einstigen Lehrers.
Vom Programm her ungewöhnlich war das Konzert am 2. August mit Prof.
Jan Valach aus Antwerpen. Zu hören waren drei gewichtige BACH-Vertonungen
von Georg Schumann, Max Reger und Franz Liszt.
Gleich zwei Engländer waren 1996 zu Gast in Himmerod. An Pfingstsonntag war mit Peter King (Foto), Organist der Bath Abbey, ein Vertreter der klassischen englischen Orgeltradition zu hören. Seine brillante Spieltechnik und sein feines Gespür für exzellente Registrierungen ließen das mit Buxtehude, Bach und Mozart eher klassisch beginnende Programm zu einem ansprechenden Musikgenuss werden. Guridis programmatisches „Triptico del buen Pastor“, Wesleys fis-Moll-Larghetto und Stanfords Fantasie und Toccata d-Moll gestalte Peter King jeweils als großangelegte Klanggemälde, stets differenziert ausgelotet, aber auch wo erforderlich mit der Bestimmtheit des machtvollen Tuttis – eben eine Lehrstunde bester englischer Provenienz. Vieles bis dahin gehörte stellte jedoch der junge Julian Rhodes (St. Leonards) mit seinem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Konzert in den Schatten. Eine bis zu letzten Note hin ausgefeilte Artikulation und ein Spiel von pulsierender Lebendigkeit ließen selbst die scheinbar schlichten Hymnen des Mesomedes von Kreta (um 130 n. Chr.) – einstimmige Melodien über Bordunbässen – zu spannender Musik werden. Ungewöhnlich und doch auf anhieb faszinierend waren seine eigenen Bearbeitungen der „Capriol-Suite“ von Peter Warlock und „Mad Rush“ von Philipp Glass. Aber auch sein unkonventioneller Umgang mit der französischen Musik („Clair de Lune“ und „Naiades“ von Vierne sowie Francks a-Moll-Choral) bestachen durch makelose Anschlagskultur und eine aus dem Innersten heraus empfundene Musikalität.
Graham Barber aus Leeds (GB) spielte Werke von Bach (u.a. Fantasie G-Dur),
Whitlock, Widor (aus der Symphonie IV) und Rheinbergers Sonate Nr.17. 1993 Ein musikalisch erfrischendes Programm bot Johannes Geffert in seinem Konzert
mit Werken von Händel, Bach, Mozart, Töpfer und Mendelssohns Präludium
und Fuge e-Moll in der Bearbeitung von Th.W. Best.
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