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Home Orgeln Info Konzerte Geschichte Fotogalerie Anfahrt Rückblick Presse Abteiorganisten Orgelgästebuch CDs Literatur Schon gehört? Organisten Region Impressum Shop In diesem Abschnitt finden Sie Informationen zur Geschichte von Trierer Orgeln, die der Autor dieser Webseite ursprünglich für den Trierer Orgelpunkt verfasst hat. Dom, St. Gangolf, St. Antonius und Treviris | Liebfrauenkirche | Kloster der Ewigen Anbetung, Hausorgel von Domkapellmeister Stockhausen, Orgel des Max-Planck-Gymnasiums | St. Paulus, Heiligkreuz | Kirche der Barmherzigen Brüder, Kirche der Weissen Väter, St. Helena (Euren) und Herz Jesu | St. Martin, St. Bonifatius (Kürenz) und St. Paulin | Pfalzel, Ruwer und Zewen |
Trierer Orgelpunkt Sebald-Orgel in Trier |
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Dom, St. Gangolf, St. Antonius und Saalbau Treveris 1833 schloß der in Niederwenigern/Westfalen geborene Heinrich Wilhelm Breidenfeld einen Vertrag mit dem Trierer Domkapitel über den Neubau der Domorgel. Nachdem er dieses Werk 1837 vollendet hatte, verlegte er im darauffolgenden Jahr seinen Wohnsitz ganz nach Trier. Nach und nach verdrängte er mit seinen Reparaturen und Neubauten die seit Mitte des 18. Jahrhunderts vorherrschende, aus dem Hunsrück stammende Orgelbauerfamilie Stumm. Nach dem Tode von Heinrich Wilhelm Breidenfeld, der am 25. Juni 1875 starb, führten seine beiden Söhne Joseph und Heinrich Theodor die Firma nun unter dem Namen Gebrüder Breidenfeld weiter. Laut Gregoriusblatt von 1895 standen von den 53 durch die Breidenfelds bis zu diesem Jahr erbauten Orgeln allein 13 in Trier. Die wahrscheinlich letzte größere Orgel für Trier erbaute diese Firma 1898 als Opus 92 für die Marktkirche St. Gangolf. Die Disposition dieser pneumatischen Orgel entspricht mit ihren 25 Registern ganz dem grundtönigen Ideal dieser Zeit. Wie schwer dieses Instrument im Zweiten Weltkrieg tatsächlich beschädigt wurde, geht aus den Akten nicht ganz klar hervor, denn in einem Schreiben des Pfarrers von St. Gangolf an das Generalvikariat vom 2. Juli 1946 betreffs “Beihilfe zum Wiederaufbau der St. Gangolfskirche” heißt es, daß größere Reparaturen an der Orgel notwendig seien, während eine Auflistung der Kriegschäden bezüglich der Orgel von einem Totalverlust spricht. Erst mit dem neuen Jahrhundert betreten dann wieder auswärtige Firmen die Trierer Orgellandschaft. So wird am 23. Februar 1899 mit der Firma Carl G. Weigle ein Vertrag über eine neu zu errichtende Domorgel geschlossen. Firmeninterne Schwierigkeiten verzögerten die Fertigstellung dieser Orgel jedoch derart, daß schließlich der Orgelbauer Johannes Klais zur Fertigstellung der sich über mehrere Jahre hinziehenden Arbeiten herangezogen wird. Am 29. September 1908 waren die Bauarbeiten an der Domorgel dann vollendet. (Vergleiche hierzu den ausfühtlichen Artikel über die Geschichte der Trierer Domorgeln von Josef Still.) Im Jahre 1900 erhält die Pfarrkirche St. Antonius eine neue, pneumatische Orgel mit 19 Registern von der Firma Koulen unter Verwendung alter Teile und des Gehäuses der 1862 erbauten Breidenfeld-Orgel. Im selben Jahr lieferte die Firma Voit & Söhne aus Durlach für den Festsaal der Treviris, dem im Jugendstil erbauten Haus der Arbeitervereine, ein zeittypisches Instrument. Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas beschreiben den Proskekt dieser Orgel wie folgt: “Flache Pfeifenprospekte mit einfachem Umriß finden sich in der Stadthalle Heidelberg als den Kortbogen über der Bühne ganz ausfüllende Pfeifenwand, die nur durch die dreifach geschwungene Bogenlinie der Labien und das Ornamentband an den oberen Pfeifenenden etwas Rhythmus erhält; ähnlich, jedoch viel eleganter, mit geschwungenem, fast kreisrundem Umriß war der Jugendstilprospekt im Saalbau zu Trier.” Den Zweiten Weltkrieg überdauerte diese Orgel ebenso wie die Treviris ohne nennenswerten Schaden. Jedoch als Folge einer geradezu blinden Bauwut in den 70er Jahren mußte dieses Gebäude einer modernen Einkaufspassage weichen. Von den vielen Bausünden im Trier der Nachkriegszeit stellt der Abriß der Treviris sicherlich einen in kultureller Hinsicht gesehen eklatanten Höhepunkt dar. Wenn auch mit aufgehellter Disposition und neuem Gehäuse, so blieb doch zumindest die Orgel erhalten, die 1974 der Pfarrkirche in Mückeln (Kr. Daun) geschenkt wurde.
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